Pneumokokken

Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) sind Bakterien mit einer Vielzahl unterschiedlicher Typen. Die Infektion wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen, wobei es oft gesunde Keimträger gibt. Die Erkrankung selbst ist meist erst in Folge einer allgemeinen Abwehrschwäche durch andere Erkrankungen möglich. Die Krankheitsbilder, welche durch Pneumokken hervorgerufen werden können sind sehr unterschiedlich und reichen von Lungen-, Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen bis zu Hirnhautentzündungen. Vor allem letztere haben eine hohe Sterblichkeit und können auch mit bleibenden Schäden einhergehen. Vor allem bei Kindern in den ersten 2 Lebensjahren, älteren Menschen über 60 Jahren und bei chronisch Kranken werden häufig schwere Verläufe beobachtet, an denen weltweit jährlich ca. 2 Millionen (in Deutschland ca. 12.000) Menschen sterben. Der beste Schutz vor einer Pneumokokkeninfektion besteht in einer rechtzeitig durchgeführten Schutzimpfung gefährdeter Personen.

Impfstoff
Der Pneumokokken-Impfstoff ist als Konjugatimpfstoff zur Impfung von Kindern ab dem 2. vollendeten Lebensmonat bis 4. Lebensjahr oder als Polysaccharidimpfstoff für Erwachsene und geimpfte Kindern ab dem 2. vollendeten Lebensjahr erhältlich. Die Impfstoffe rufen im Impfling einen Schutz vor der Erkrankung hervor, allerdings nur gegen die speziell geimpften Pneumokokken-Serotypen. Prinzipiell ist eine Neuerkrankung durch einen anderen Serotypen möglich. Der Polysaccaridimpfstoff schützt allerdings vor 23 verschiedenen Pneumokokkentypen, d.h. vor den Erregern, die ca. 90% der Erkrankungen ausmachen. Der Konjugatimpfstoff richtet sich gegen 7 besonders für Kinder gefährliche und häufige Serotypen. Die Impfstoffe werden in den Deltamuskel des Armes gespritzt. Die Pneumokokken-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Impfungen vorgenommen werden. Der Impfschutz beginnt etwa zwei bis drei Wochen nach der Impfung.

Wer soll geimpft werden?
1. Erwachsene, Jugendliche und Kinder (ab 2. Lebensmonat) mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens wie z.B.: chronischen Atemwegserkrankungen, chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Stoffwechselkrankheiten (z.B. Diabetes), angeborenen und erworbenen Schäden des Immunsystems (z.B. HIV-Infektion),Krebserkrankungen

2. Personen ohne Milz oder mit funktionsuntüchtiger Milz

3. Personen über 60 Jahre

Kinder erhalten ab dem 2. vollendeten Lebensmonat 1-3 Impfungen, je nach Alter bei der Erstimpfung. Erwachsene erhalten eine einmalige Impfung.

Wer soll nicht geimpft werden?
Wer an einer akuten, fieberhaften Erkrankung leidet, sollte nicht geimpft werden.

Mögliche Reaktionen nach der Impfung
An der Impfstelle kann eine leichte Rötung und Schwellung auftreten, die nach ein bis zwei Tagen wieder zurückgeht. Selten kann es nach der Impfung zu Abgeschlagenheit, sehr selten auch zu einem leichten Fieberanstieg kommen; auch diese Erscheinungen klingen in den Folgenden ein bis zwei Tagen wieder ab.

Impfkomplikationen
Die Pneumokokken-Impfung ist eine sichere und gut verträgliche Impfung. Über das Auftreten bleibender Gesundheitsschäden nach der Impfung wurde bisher nichts bekannt.
In sehr seltenen Fällen kann eine Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion, z.B. Nesselfieber) gegen den Impfstoff auftreten. Wenn sie dennoch irgendwelche ungewöhnlichen Krankheitssymptome beobachten, so stehen wir Ihnen zur Verfügung.